Der ultimative Guide zu Webspace und Domains: Erfahre, wie viel Speicherplatz du wirklich brauchst

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Ich will meine eigene Website erstellen. Was brauche ich dafür?

Du brauchst Webspace für deine Website

Der Webspace ist die Voraussetzung, um eine Website zu betreiben. Webspace ist der Speicherplatz im Internet, auf dem alle Dateien einer Website unter einer festen Adresse gespeichert und über das Internet 24 Stunden am Tag abgerufen werden können.

Größere Firmen und sehr anspruchsvolle Internetnutzer betreiben für ihren Webspace eigene Server. Für Normalnutzer ist das aber zu viel Aufwand und zu teuer.

Hier kommen Webhoster bzw. Web-Hosting Provider ins Spiel, die ihren Kunden Webspace zur Verfügung stellen. Bei dieser Lösung teilen sich mehrere Kunden einen Server. Dadurch bleiben die Kosten niedrig und die Performance der Website (besonders die Ladegeschwindigkeit) ist trotzdem ausreichend gut.

Wie viel Speicherplatz ist sinnvoll?

Der erforderliche Speicherplatz hängt davon ab, was auf den Webspace hochgeladen werden soll. Für einfache Websites mit wenigen HTML-Dateien und vielleicht noch ein paar Bilder reichen wenige MB Webspace vollkommen aus. Sollen auch hochauflösende Bilder oder Videos auf den Webspace hochgeladen werden, können mehrere 100 MB sinnvoll sein. Besser sind aber mehrere GB Webspace.

Für ein Content-Management-System (CMS) wie Wordpress, Joomla, Contao oder TYPO3 einschließlich der empfohlenen Themes und Plug-ins reichen in der Regel 250 bis 500 MB Webspace (Speicherplatz) vollkommen aus. Der erforderliche Speicherplatz sollte relativ großzügig geschätzt werden. Für die meisten Websites sind aber 25 bis 50 GB Web-Space völlig ausreichend.

Für eine grobe Schätzung der notwendigen Webspace-Größe sollte man das Wachstum der Website in naher Zukunft auch im Blick haben. Mit 500 MB bis 1 GB Webspace ist man für die meisten Projekte gut ausgestattet.

Webspace gibt es auch kostenlos. Diese Gratis-Angebote finanzieren sich in der Regel durch mehr oder weniger aufdringliche Werbung. Für fast alle Online-Projekte sind diese Werbeanzeigen nicht akzeptabel.

Einige Webhoster haben ab und zu zeitlich begrenzte Aktions-Angebote mit dauerhafter Preisgarantie. Das sind Angebote, die man sich genauer ansehen sollte. Diese Angebote gibt es meist nur für kurze Zeit, so dass man schnell zugreifen muss.

Diese Hosting-Pakete sind besonders interessant, wenn du keinen Website Builder (bzw. Homepage-Baukasten) mit Drag-and-Drop brauchst, sondern lieber ein gutes Open Source CMS verwenden möchtest. Auch wenn du jetzt schon weißt, dass du in naher Zukunft mehr als zwei oder drei zusätzliche Domains für zusätzliche Internetseiten brauchst, ist so ein Hosting-Paket interessant.

Bei der Bestellung musst du nur eine Domain angeben. Die übrigen Domains kannst du bequem bei Bedarf anlegen.

Ein gutes Web-Hosting-Paket sollte mindestens folgende Features haben.

  • mindestens 50 bis 100 GB Webspace, am besten mit SSD-Power

  • mehrere Inklusiv-Domains

  • frei wählbare PHP-Version, einschließlich PHP 8.2 und 8.4
    Der PHP Community Support für PHP 7.4 endete am 28.11.2022
    Der PHP Community Support für PHP 8.1 endete am 25.11.2023
    Die aktuelle PHP-Version ist: PHP 8.4

  • mehrere MySQL-Datenbanken

  • mehrere FTP und SSH-Zugänge

  • kostenlose SSL-Zertifikate (Let's Encrypt)

  • Traffic unbegrenzt oder mindestens 25 GB pro Monat

  • mindestens 50 bis 100 E-Mail-Adressen je Domain

  • ggf. zusätzlicher Online-Speicher

Lass dich nicht von den günstigen Schnupperpreisen blenden, mit denen teilweise geworben wird. Viele Web Hoster bieten Hosting-Angebote an, die am Anfang scheinbar sehr günstig oder sogar kostenlos sind. Nach Ende der Testphase können die Preise aber sehr stark steigen, teilweise auf das 10-fache oder sogar noch mehr.

Orientiere dich besser an dem Preis, den du nach der Testphase zahlen musst. Dann kennst du die regelmäßigen Kosten und kannst dich langfristig darauf einstellen.

Du brauchst eine Domain für deine Website

Die Domain ist die Internet Adresse, unter der deine Website im Internet gefunden wird. Die Domain dieser Website lautet website-advisor.de. Eine Domain kostet normalerweise 8 bis 15 EURO pro Jahr, abhängig von der Domain-Endung (z.B. .de oder .com).

In der Regel ist eine .com Domain ideal. Dies gilt vor allem dann, wenn die Website international ausgerichtet ist oder mehrsprachig sein soll. Für eine deutschsprachige Website empfehle ich eine .de-Domain. Je nach Zielgruppe kann auch eine .at-Domain (Österreich) oder .ch-Domain (Schweiz) optimal sein. Das ist seriös und wirkt professionell. Die Domain-Endungen .net oder .org sind meistens nicht die beste Wahl.

Prüfe am besten schon vor der Registrierung deiner Domain, ob dein gewünschter Domainname eventuell mit einer eingetragenen Marke kollidiert. Dadurch kannst du späteren Ärger und ggf. Kosten vermeiden.

Mit dem Such-Formular vom Deutschen Patent- und Markenamt kannst du kostenlos prüfen, ob eine eingetragene Marke existiert, die mit deinem Domainnamen kollidieren könnte. Diese Prüfung ist insbesondere für eine geschäftliche Website zu empfehlen.

Bei der Auswahl deiner Domain kannst du mehrere Fehler machen. Überlege dir einen markanten Domainnamen, der zum Thema deiner Website passen sollte. Prüfe, ob dieser Name noch frei ist. Registriere dann so schnell wie möglich deine Wunsch-Domain, bevor dir ein anderer diesen Namen vor der Nase wegschnappt.

Achte auf folgende Punkte, damit du mit deiner Wunschdomain auch in ein paar Jahren noch glücklich bist:

  1. Der Name der Domain sollte zum Thema der Website passen.

  2. Je kürzer der Name, desto besser. Beschränke dich auf maximal 16 Zeichen.

  3. Vermeide Umlaute im Domainnamen, obwohl in .de-Domains 93 unterschiedliche diakritische Zeichen (Buchstaben mit Akzent) erlaubt sind.

  4. Benutze eine Schreibweise, die den meisten Menschen bekannt ist.

  5. Achte darauf, dass du keine Markenrechte verletzt.

Kommuniziere professionell mit deiner eigenen E-Mail-Adresse

Wenn du eine geschäftliche Website betreiben willst, dann möchtest du mit deinen Kunden und den Besuchern deiner Internetseite auch professionell kommunizieren. Kostenlose Anbieter für E-Mail-Adressen gibt es wie Sand am Meer. Aber alle Freemail-Anbieter wirken nicht besonders seriös. Dies gilt vor allem für Yahoo, GMX, Hotmail und web.de.

Aber auch bei Googlemail bzw. Gmail sieht es nicht viel besser aus. Auch Gmail E-Mail-Adressen werden sehr gerne für Spam benutzt.

Dieses Negativ-Image der Freemail-Anbieter überträgt sich aus Sicht des Kunden automatisch auf alle E-Mail-Adressen bei diesen Anbietern. Was kann man tun, um seine Seriosität zu bewahren?

Eine E-Mail-Adresse mit deiner eigenen Domain sieht gleich wesentlich professioneller und glaubwürdiger aus. Und das Ganze ist ziemlich einfach zu bekommen und kostet nichts, da du sowieso Webspace und Domain benötigst.

Das Einzige, was du brauchst, ist ein E-Mail-Programm (auch E-Mail Client genannt), mit dem du E-Mails empfangen, lesen, schreiben und versenden kannst. Da für den E-Mail Empfang heute in der Regel IMAP (Internet Message Access Protocol) verwendet wird, sind die Mails auf allen Geräten (z.B. PC, Laptop, Tablet und Smartphone) verfügbar.

Wenn du per IMAP auf deine Mailbox zugreifst, wird die Mailbox auf deinem Internet-Server als zentraler Datenspeicher für deine Mails verwendet. Das bedeutet, dass alle Daten immer aktuell aus dem Internet herunter geladen werden. Sie sind nicht nur auf einem Computer verfügbar.

Wenn du mit einem anderen Gerät oder über einen anderen Internetzugang auf deine Mailbox zugreifst, sind alle E-Mails auch dort vorhanden.

Wenn du dir zum Beispiel einen neuen Computer kaufst, sind deine E-Mails nicht verloren, sondern sind nach der Installation und Konfiguration eines E-Mail-Programms sofort wieder vorhanden.

Im Vergleich zu Webmail hat ein E-Mail-Programm viele Vorteile.

Heute kennen die meisten Anwender Webmail. Dabei wird der Web-Browser, zum Beispiel Mozilla Firefox oder Google Chrome benutzt, um E-Mails abzurufen oder zu schreiben. Webmail funktioniert von jedem Computer mit Internetzugang und Web-Browser. Wenn man aber die E-Mails für verschiedene E-Mail-Adressen abrufen möchte und dafür die Webseiten verschiedener Anbieter (z.B. Gmail, GMX, Web.de oder Yahoo) aufrufen muss, wird Webmail schnell zur Tortur.

Eine benutzerfreundliche Alternative zu Webmail ist ein E-Mail-Programm. Nach der Installation der Software und Einrichtung aller E-Mail-Accounts kann man die E-Mails von allen E-Mail-Konten gemeinsam abrufen. Unterschiedliche Anbieter und Server spielen beim Abruf der E-Mails keine Rolle.

Es gibt für alle gängigen Betriebssysteme verschiedene freie E-Mail-Programme (Free Software).

Mozilla Thunderbird (Windows, Linux, macOS)
Thunderbird ist ein kostenloses E-Mail-Programm und gleichzeitig Personal Information Manager (PIM), Feedreader, Newsreader, Messaging Client und Kalender-Applikation. Thunderbird respektiert deine Privatsphäre. Das Programm lässt sich einfach einrichten und durch Add-ons leicht an deine persönlichen Bedürfnisse anpassen. Thunderbird unterstützt die getrennte Verwaltung mehrerer POP3 und/oder IMAP E-Mail Konten. Die Software ist neben Microsoft Outlook eines der am weitesten verbreiteten Programme für E-Mails.

Evolution Mail (Linux)
ist ein kostenloses E-Mail-Programm und Personal Information Manager (PIM) für Linux. Mit der Software werden E-Mails, Kontakte, Termine, Aufgaben und Notizen verwaltet. Für das Abrufen und Senden von E-Mails werden SMTP, IMAP und POP3 unterstützt. Die Windows Portierung der Software wird seit mehr als 10 Jahren nicht mehr aktiv unterstützt.

Claws Mail (Linux, Windows)
Claws Mail ist ein E-Mail-Programm und Newsreader für verschiedene gängige Betriebssysteme. Claws Mail ist freie Software und wird unter der GPL (GNU General Public License verbreitet. Die Benutzeroberfläche von Claws ist so gestaltet, dass Anwender, die vorher andere E-Mail-Programme benutzt haben, sich schnell zurechtfinden. Claws Mail ist ein E-Mail-Programm, das leichtgewichtig ist und durch zusätzliche Plug-ins und Themes einfach erweitert werden kann.

Meine Empfehlung: benutze Mozilla Thunderbird oder Evolution Mail für deine E-Mails.